Architect

Gion A. Caminada

So hoch dekoriert wie Andreas Caminada sind nur ganz wenige Spitzenköche. Seit Jahren zelebriert der Meister auf Schloss Schauenstein seine Kunst. Inmitten des Ensembles aus dem 13. Jahrhundert ist mit der Casa Caminada nun ein Gasthaus entstanden, auf dessen Speisekarte Hausmannskost statt Haute Cuisine figuriert. In den Worten des Chefs: «Wir wollten etwas für Gäste und Einheimische machen, von dem man sagt: Das kommt von hier.»

Von hier. Dieser Anspruch liegt auch der Casa zugrunde. Für Architekt Gion A. Caminada ging es darum, zwei ungenutzte Ställe durch ein neues Gebäude zu ersetzen, dieses behutsam ins organisch gewachsene Ganze einzufügen und Raum für eine zukunftsgerichtete Nutzung zu schaffen. Den Balanceakt zwischen Bewahrung und Erneuerung meistert Caminada gekonnt: Originale Elemente wie die verwitterten Dachbalken oder die Zwischenböden, auf denen einst Heu getrocknet wurde, sind keineswegs romantisierende Anspielungen; vielmehr dienen sie als funktionelle Teile des neuen Hauses, das sich so zugleich verwurzelt und eigenständig gibt.

Der Architekt und der Koch, verwandtschaftlich nicht miteinander verbunden, haben mit der Casa ein Projekt realisiert, das für beide eine Herzensangelegenheit darstellt. Mit dem Umbau ist nicht nur ein Restaurant mit Übernachtungsmöglichkeit entstanden. Auch eine Bäckerei, ein Fleisch- und ein Käsekeller sowie eine Kammer mit einem stetig wachsenden Angebot erlesener Delikatessen aus dem Hause Caminada zaubern eine stattliche Portion Lebensqualität in die Umfriedung des alten Herrschaftssitzes.

Property Owner / Client

Heinrich Schwendener-Stiftung