Internationales Konferenzzentrum von Coop Himmelb(l)au | Konzerthallen

Fotograf: © Shu He

Internationales Konferenzzentrum von Coop Himmelb(l)au | Konzerthallen ×
Internationales Konferenzzentrum von Coop Himmelb(l)au | Konzerthallen

Fotograf: © Duccio Malagamba

Internationales Konferenzzentrum von Coop Himmelb(l)au | Konzerthallen ×
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Mit dem Internationalen Konferenzzentrum im chinesischen Dalian hat das Wiener Architekturbüro Coop Himmelb(l)au ein unverwechselbares Wahrzeichen für die prosperierende Hafenstadt errichtet. Das 2012 eröffnete Zentrum beherbergt unter seinem muschelförmigen Dach auf insgesamt 117.650 m² eine multifunktionale kleine „Stadt in der Stadt“ aus Konferenz- und Veranstaltungsräumen für 7.000 Besucher.

Position und Grundform des Gebäudes ergeben sich aus den beiden wichtigen städtebaulichen Achsen, die hier zusammenlaufen. Unter dem muschelförmigen, teilweise lichtdurchlässigen Dach liegen das Ausstellungszentrum für 2.500 Besucher und das Opernhaus mit 1.800 Plätzen in der Mitte des Gebäudes. Um diesen Kern reihen sich wie Perlen kleinere Konferenzräume mit zahlreichen Nutzungsoptionen und bilden eine interne städtische Struktur mit Plätzen und Straßen, die zum Flanieren und Verweilen einladen – informelle Begegnungsräume, wie sie für Konferenzen so wichtig sind.

Hier befinden sich auch Ruhezonen und Cateringstationen. Der gesteuerte Einfall des Tageslichtes unterstützt die räumliche Orientierung der Besucher und erzeugt eine abwechslungsreiche Atmosphäre im Inneren. „Das Gebäude ist trotz seiner immensen Größe für immerhin 7.000 Menschen lebendig wie eine Stadt“, erklärt Wolf D. Prix, Design Principal und CEO von Coop Himmelb(l)au. „Die Eingangshalle ist so groß wie vier Fußballfelder und zum Teil bis zu 45 m hoch. Und trotz dieser Größe ist das Gebäude nicht abweisend, sondern übersichtlich und einladend.“

Form und Funktion
Das World Economic Forum stand von Anfang an als Hauptnutzer fest. Die Schweizer Stiftung ist vor allem durch ihre jährlichen Treffen in Davos bekannt und veranstaltet am neuen Standort in China jährlich ein „Sommer-Davos“. Die Anforderungen dafür bestimmten das Raumkonzept, die Größe und Anzahl der Konferenzsäle und Büros. Da Oper und Konferenzraum unmittelbar hintereinander liegen, kann die Hauptbühne sowohl für das klassische Theaterauditorium, als auch für den flexiblen Mehrzwecksaal verwendet werden. Das Opernhaus ist multifunktional konzipiert und kann mit sehr geringem Aufwand von Konferenzen über Musik und Theater bis hin zur klassischen Oper genutzt werden.

Um das architektonische Konzept und die Funktion des Gebäudes von außen sichtbar zu machen, wurden die Konferenzsäle aus der Fassade gerückt. Sie zeichnen sich an der metallischen Außenhaut ab und verformen sie. Die perforierten Aluminiumlamellen der Außenhülle sorgen für ausreichend Tageslicht und verleihen dem Gebäude seine markante skulpturale Form. In den öffentlichen Bereichen sind die Lamellen teilweise aufgeklappt und bieten selektive Ausblicke auf die Stadt und die Bucht von Dalian.

Konstruktion
„Das Gebäude besteht aus zwei Elementen“, beschreibt Prix, „einer tischförmigen Stahlkonstruktion, auf der Oper, Konferenzsäle und die Erschließungszonen ruhen und einer darüber liegenden 3-dimensional verformten Konstruktion aus Dach- und Fassade.“ Beide Elemente sind Raumfachwerke aus Stahl mit einer Rahmenhöhe von 5 bis 8 Metern. Die gesamte Struktur wird durch 14 vertikale Kerne aus Beton-Stahl-Komposit getragen.

Hergestellt wurden die Stahlkonstruktionen in chinesischen Schiffswerften, die als einzige die 10 cm dicken Stahlplatten exakt und sicher verschweißen konnten. „Damit setzten wir bei Coop Himmelb(l)au den Ausspruch von Le Corbusier in die Tat um, der meinte, man müsse Häuser wie Schiffe bauen,“ so Prix. Moderne Technik und handwerkliches Know-how ermöglichten Spannweiten von über 85 Metern und Auskragungen von über 40 Metern.

Nachhaltiges Energiekonzept
Eines der wichtigsten Ziele nachhaltiger Architektur ist die Minimierung des Energieverbrauchs. Es ist daher ausschlaggebend, natürliche Umweltressourcen zu integrieren. Die Planer nutzten in Dalian die Lage am Meer und den starken Wind. Konkret bedeutet das:
• Zur Kühlung im Sommer und Heizung im Winter werden die relative thermische Trägheit des Meerwassers sowie die natürliche Ventilation der riesigen Luftmengen im Gebäude genutzt.
• Zur Beheizung werden Niedrigtemperatursysteme eingesetzt und zusätzlich die Betonkerne als thermische Masse aktiviert, um die Gebäudetemperatur konstant zu halten.
• Die große Halle unter dem Dachschirm wurde als sonnenbeheizte und natürlich be- und entlüftete klimatische Subzone konzipiert.
• Ein hohes Maß an natürlichem Tageslicht verringert den Energieverbrauchs für künstliche Beleuchtung und hat eine positive psychologische Wirkung.
• In die Form des Gebäudes integrierte Solarenergiepaneele gewinnen Energie.

Standort
Dalian ist ein wichtiges Hafen-, Industrie-, Handels- und Tourismuszentrum in der nordostchinesischen Provinz Liaoning. 1984 wurde die 6 Mio. Einwohner Stadt zur Sonderwirtschaftszone erklärt, zahlreiche ausländische Firmen siedelten sich an. Auf zahlreichen Brachflächen ehemaliger Schwerindustrieanlagen und künstlich aufgeschüttetem Land an der Küste Dalians entstehen derzeit ein neuer Stadtteil und ein internationaler Hafen für Kreuzfahrtschiffe – ein Strukturwandel, der die überregionale Bedeutung der Stadt in den nächsten zehn Jahren stark verändern wird.

Dalian Municipal People’s Government, P.R. China

Planning: Coop Himmelb(l)au Wolf D. Prix & Partner ZT GmbH
Design Principal: Wolf D. Prix
Project Partner: Paul Kath (2008-10), Wolfgang Reicht (2010-12)
Design Architect: Alexander Ott
Project Architect: Wolfgang Reicht
Design Team: Quirin Krumbholz, Eva Wolf, Victoria Coaloa
Project Coordination China: Lei Feng
Project Team: Nico Boyer, Jan Brosch, Jessie Chen, Yue Chen, Debora Creel, Simon Diesendruck, Pola Dietrich, Wendy Fok, Keigo Fukugaki, Francois Gandon, Alice Gong, Reinhard Hacker, Thomas Hindelang, Veronika Janovska, Moritz Keitel, Matt Kirkham, Ariane Marx, Gaspar Gonzalez Melero, Matthias Niemeyer, Reinhard Platzl, Ian Robertson, Peter Rose, Liisi Salumaa, Anja Sorger, Giacomo Tinari, Vanessa Castro Vélez, Markus Wings, Hui-Cheng, Manfred Yuen.
Model Building: Paul Hoszowski, Nam La-Chi, Taylor Clayton, Lukas Allner, Katsyua Arai, Matthias Bornhofer, Katrin Ertle, Moritz Heimrath, Rashmi Jois, Zhu Juankang, André Nakonz, Phillip Reiner, Arihan Senocak, Sachin Thorat, Marc Werner, Silja Wiener, Olivia Wimmer, Logan Yuen, Maria Zagallo
3D Visualization: Isochrom.com / k18.at / Daniel Kerbler / silkroad.com

Local Partners: DADRI Dalian Institute of Architecture Design and Research Co. LTD; UD Studio, Dalian, P.R. China; J&A Interior Design, Shenzhen, P.R. China
Structural Engineering: B+G Ingenieure, Bollinger Grohmann Schneider ZT-GmbH, Vienna, Austria; DADRI Dalian Institute of Architecture Design and Research Co. LTD, Dalian, P.R China
Acoustics: Müller-BBM, Planegg, Germany
Stage Design: BSEDI Beijing Special Engineering Design and Research Institute, Beijing, P.R. China
Lighting Design: a•g Licht, Wilfried Kramb, Bonn, Germany
Audio & Video: CRFTG Radio, Film and Television Design & Research Institute, Beijing, P.R. China
Climatic Design: Prof. Brian Cody, Berlin, Germany
General Contractor: China Construction Eight Engineering Division, Dalian, P.R. China

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Fotograf: © Cristiano Bianchi

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