Villa Ensemble

Städtebau
Die städtebauliche Situation wurde so gewählt, dass durch die Bildung eines Rückens gegenüber dem leicht ansteigenden Hang und dem östlich gelegen Nachbarhaus ein grosszügiger privater Freiraum definiert wird. Die Setzung der Volumetrien für die oberirdischen Wohnbauten beruht auf eine Eruierung der optimalsten Sichtachsen und Blickwinkel, welche diese kontextpsezifische zweiseitige Orientierung der Häuser berücksichtigt.

Die diskret polygonale Volumetrie der beiden Baukörper folgt den Überlegungen von Sichtschutz und Sichtachsen und bildet mit den abgeschrägten Dächern eine Einheit. Die konkaven und konvexen Einbuchtungen, treten mit dem Aussenraum in einen Dialog und es entstehen klar definierte und gefasste Aufenthaltsbereiche. Es entsteht eine skulpturale Qualität, die den Gebäuden Plastizität und eine gewisse Leichtigkeit verleiht.

Form und Ausdruck der Bauten folgen also sowohl kontextbezogenen wie auch formalen Aspekten. Die Setzung der Fenster in der Fassade folgt denselben Prinzipien. Es handelt sich hierbei nicht mehr um Häuser mit einem Dach, sondern um Gebäudekörper, bei der die Dachflächen die “fünfte” Fassade darstellen.

Programm
Der Auftrag bestand darin, anstelle der bestehenden zwei Doppel-Einfamilienhäuser, zwei separate Einfamilienhäuser zu entwerfen, welche unterirdisch durch ein Wellness Bereich miteinander verbunden sind. Die beiden Häuser werden über einen Fussweg durch den Garten erschlossen, welcher die beiden Niveaus im Aussenraum miteinander verbindet. Von der gemeinsamen Tiefgarage, führt eine „promenade architecturale“ unter Oblichtern vorbei zu den jeweiligen vertikalen Erschliessungskernen der Häuser.

Die Eingangsbereiche in den jeweiligen Erdgeschossen vereinen die internen und externen Zugänge. Die polygonale Grundrissform ermöglicht eine differenzierte Raumverteilung. So sind die Wohnräume rund um den orthogonal organisierten Erschliessungskern und einem sekundären Servicekern organisiert. Die Räume zwischen diesen orthogonalen Strukturen und der gefalteten Fassadenabwicklung bildet ein Raumkontinuum, welches sich bis in die oberen Etagen fortsetzt.

Der doppelgeschossige Wohnraum bildet den räumlichen Schwerpunkt der Häuser. Von ihm aus entwickeln sich die weiteren Räume um den Erschliessungskern herum, welcher durch das Cheminée angereichert wird. Beide in den jeweiligen Dachgeschossen angeordneten Masterbereiche, umfassen eine begehbare Garderobe, ein grosszügiges Bad und einen direkten Zugang auf die Dachterrasse. Durch das Rahmenwerk werden die Aussenräume gefasst und die Ausblicke gerahmt, einerseits zum Wald im Westen der Parzelle und im Süden bis bis über den Zürichsee hinaus.

Die beiden Häuser unterscheiden sich aufgrund der unterschiedlichen Ausrichtung und Situierung der Volumen. Eine weitere unterirdische Verbindung der beiden Volumen führt durch den Wellnessbereich. Die Kernzone erstreckt sich parallel zum Schwimmbecken und beinhaltet Garderobe, Bad/WC, Dampfbad, sowohl eine Sauna. Der Erschliessungsbereich rund um das 15 m lange Becken bietet Platz für Liegezonen Kraft- und Fitnessgeräte. Ein wichtiges Element des unterirdisch platzierten Wellnessbereichs ist der Zugang in den Gartenraum, welcher dem Raum eine unerwartete Grosszügigkeit verleiht.

Konstruktion / Materialisierung
Die beiden Gebäude wachsen aus dem gemeinsamen unterirdischen Garagen- und Wellnessgeschoss. Der massiven Betonbau im Untergrund löst sich auf in ein tragendes Rahmenwerk aus Stahlbeton welches mit den Holzelementen und Fenstern ausgefacht wird. Die Eschenholzelemte stehen im Kontrast zu der glatten Betonoberfläche. Mit dieser Fassadenstruktur wurde ein metabolistischer Ansatz verfolgt, die nichttragenden Holz- und Fensterelemente können nach Belieben mit Verglasungen ersetzt werden.

Im Innenraum sind die Wände mehrheitlich in Weissputz gehalten, während die vertikalen Erschliessungskerne und die Kaminkörper den Betonrohbau offenlegen. Die einzelnen Gebäudekörper wirken von aussen wie rohe Findlinge, während im Innern eine edle, verfeinerte Materiallieferung herrscht. Insgesamt wird eine von natürlichen Materialien geprägte Raumstimmung angestrebt, die Behaglichkeit und Wohnlichkeit ausstrahlt, ohne auf einen modernen, zeitgemässen architektonischen Ausdruck zu verzichten.

Andreas Fuhrimann Gabrielle Hächler Architekten