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stapeltischchen t-7030
Architonic ID: 20025459
SKU: t-7030 HG 520
Beistelltisch, Blatt aus Formsperrholz, Metallgestell schwarz matt, stapelbar, Länge: 58cm, Breite: 43cm
Tischhöhe: 43cm
Konzept
Grazil und formschön: Das stapeltischchen ist eine äusserst praktische Schönheit. Hans Bellmann entwarf das stapelbare Satztischchen im Jahr 1954. Es wurde ab 1954 und bis zum Beginn der 70er Jahre hergestellt. Nun, nach etwa 40 Jahren im Dornröschenschlaf, startet seine zweite Karriere.
Der zentrale Gedanke bei Bellmann war, funktionale und leicht verschiebbare Möbel zu entwerfen. In den Stuben fanden sich damals jedoch eher Bauernmöbel und Landhausstil. Die flexiblen und leichten Möbelentwürfe der 50er Jahre wirkten noch befremdlich auf die Menschen, andererseits spiegelten sie den Zeitgeist ganz besonders. Bellmann teilte mit vielen seiner Zeitgenossen den Anspruch, dass Entwürfe leicht zerlegbar sein mussten und den Einsatz der Mittel so sparsamen wie möglich zu halten.
Neben der materialsparenden Konstruktion und der raschen Montage ist ein grosser Vorteil des Entwurfs, dass es eine äusserst flexible Nutzung ermöglicht. Das Tischchen ist, wie der Name schon sagt, stapelbar. Es kann leicht von Raum zu Raum getragen werden oder von drinnen nach draussen. Hans Bellmann selbst nutzte das stapeltischchen gerne als Ablage für seine Malutensilien. So konnte er sehr flexibel arbeiten und den mit den unterschiedlichsten Dingen beladenen Tisch dahin stellen, wo er ihn gerade benötigte.
Kataloge von horgenglarus aus den 50er und 60er Jahren belegen, dass das Tischchen damals fest im Sortiment der Glarner Manufaktur war. Hergestellt wurde es in Glarus von 1954 bis 1970. Die Idee, es wieder aufleben zu lassen, ist bereits einige Jahre alt. Auf dem Dachboden der ältesten Tisch- und Stuhlmanufaktur der Schweiz liegen seit Jahrzehnten Originalteile des Tischchens. Es handelt sich um die historischen Formteile aus den 50er Jahren- exakte Muster der einzelnen Teile des stapeltischchens. So war es möglich, die Originalmasse des Tisches auf die Neuauflage zu übertragen und ihn damit originalgetreu nachzubauen.
"Tray table- elegant and hard to find!", heisst es auf englischsprachigen Webseiten für Vintagemöbel. Das stapeltischchen ist hier als ganz besonderes Retro-Design-Schmuckstück aufgeführt. Zu kaufen gibt es das Objekt aus den 50er Jahren tatsächlich nur noch selten, aber bereits damals wusste man den filigranen Entwurf zu schätzen: 1960 wurde der damals "stapelbare Satztischchen" genannte Entwurf erstmals mit der Auszeichnung "Die gute Form" des Schweizerischen Werkbunds ausgezeichnet.
Die Neuedition gibt es ab November 2016 in Nussbaum und in Buche natur, schwarz oder gebeizt. Mit dem Holztablett und den sich zurücknehmenden mattschwarz lackierten Füssen unterscheiden sich Ablagefläche und Beine des Tischchens klar in Struktur und Materialität. Das Tablett misst 53 × 43 cm und steht auf den filigranen Füssen auf einer Höhe von 39 cm. Wie bei anderen Entwürfen Bellmanns, beispielsweise dem einpunktstuhl oder dem ateliertisch, neigen sich die Beine des satztischchens nach aussen und sind zentral befestigt. Das Prinzip ist bei Bellmann seit den 50er Jahren das Gleiche: Zwei Schrauben und vier Auflagepunkte. Ausser beim einpunktstuhl, wie der Name sagt, kam Bellmann mit lediglich einer Schraube aus.
Mit dem stapeltischchen wurde ein weiterer zeitlos-formschöner Entwurf eines Schweizer Gestalters und Architekten ins Programm von horgenglarus aufgenommen. Zum Auftakt der Lancierung der Neueditionen gibt es eine limitierte und nummerierte Sonder-Edition in drei der Originalfarben aus den 50er Jahren. Von jeder Originalfarbe werden 105 Stück hergestellt, denn Hans Bellmann wäre im September diesen Jahres 105 Jahre alt geworden.
Untergestell Metall, Metall, Tischplatte Holzwerkstoff, Holz
Zu den Produktseiten dieser Varianten gelangen Sie – einfach anklicken!

Switzerland
Hans Georg Bellmann wurde 1911 in Turgi in der Schweiz geboren. Er absolvierte eine dreijährige Bauzeichnerlehre in Baden, besuchte Abendtechnikum Zürich und begann 1931 sein Studium am Bauhaus in Dessau/Berlin. Bis 1933 besuchte Bellmann Kurse, u.a. bei Kandinsky, Arndt, Albers und Mies van der Rohe, dem er 1933/34 mit einem Bauhaus Diplom, nach Berlin folgte. Wieder in der Schweiz kam es bis 1938 zur Zusammenarbeit mit der Firma Wohnbedarf AG in Zürich, wo er sich Wohn- und Einrichtungsfragen widmete. 1948 machte sich Bellmann als freier Architekt und Gestalter in Zürich selbständig, und entwickelte eine ganze Reihe von Typenmöbeln; bis 1955 unterrichtete er auch an der Kunstgewerbeschule Zürich. 1951 gestaltete er die Einrichtung der Ausstellung «Kunst und Wohnkultur» für das Kunsthaus Luzern. 1952 entwarf er den mit Max Bill kontrovers diskutierten Einpunkt-Stuhl, dabei ging es um die Verwendung einer hölzernen Sitzschale. 1953/54 berief ihn Max Bill an die Hochschule für Gestaltung nach Ulm, sein Seminarthema war „Räumliches gestalten“. 1964/65 war er Visiting Critic in Harvard. Bellmann starb 1990 in Muri, Schweiz.