


ateliertisch t-7060
Architonic ID: 20025274
SKU: t-7060 HG 200
Einführungsjahr: 1953
Tischblatt furniert, Kanten 5 cm hoch massiv auf Contre-Façon, Metallgestell demontierbar schwarz matt, Fussbreite: 75 cm; Höhe: 74 cm
Konzept
Das Wort "Atelier" stammt aus dem Französischen, bedeutet "Werkstatt" und ist laut Wikipedia "der Arbeitsplatz eines Kreativen". Soviel ist sicher: Der ateliertisch wird seinem Namen gerecht. Frei im Raum stehend lässt sich bestens von allen Seiten an ihm arbeiten. Der Schweizer Architekt und Gestalter Hans Bellmann entwarf den ateliertisch für horgenglarus im Jahr 1953. Nun kehrt er nach vielen Jahrzehnten wieder ins Sortiment der Glarner Manufaktur zurück.
Der ateliertisch wurde bereits in den Katalogen der 50er und 60er Jahren angeboten, allerdings war der filigrane Entwurf wohl noch etwas zu avantgardistisch und zukunftsorientiert für die damalige Zeit. Eigentlich verwunderlich, denn er ist ein unglaublich praktischer Begleiter. Das fand auch der Gestalter selbst: Bellmann arbeitete gerne an dem von ihm entworfenen Tisch.
Bellmann hatte das Ziel, einen sehr leichten Tisch zu entwerfen. Zudem greift hier ein weiterer Grundgedanke des ehemaligen Bauhaus-Schülers: Der Tisch sollte äusserst einfach zerlegbar sein. Umzüge, bei denen der Tisch demontiert und wieder zusammengebaut werden muss, verkraftet er bestens. Dies liegt an der wiederum für Bellmann sehr typischen Konstruktionsweise und der Qualität der Fixierung.
Die Ausarbeitung hat sich im Vergleich zum Entwurf von 1953 kaum geändert. Der Rahmen aus Vollholz wird an den Ecken durch eine beidseitige Absetzung verzahnt, so entsteht die sogenannte Konterfasson. Dies ist nicht nur ästhetisch ansprechend, die Ecken sind so auch robuster und das Tischblatt stabiler. Das eingelegte Tischblatt ist etwas dünner als der Rahmen, so können Querverstrebungen für die Verankerung der Beine eingepasst werden. Der ateliertisch behält so den Charakter der Leichtigkeit und ist dabei überaus stabil.
Die Tischplatte steht auf Beinen aus mattschwarzem Stahlrohr. Die Beine sind zum Boden hin ausgestellt, immer zwei Beine treffen sich an jeweils einer Metallplatte auf der Tischunterseite. Die beiden Metallplatten sind mit je vier Schrauben an Massivholzquerstreben befestigt, die an der Tischunterseite angebracht sind. So kommt der Tisch mit insgesamt acht Schrauben aus und die Tischplatte lässt sich unkompliziert vom Gestell lösen und macht den ateliertisch gerade in Zeiten grosser Mobilität zum idealen Begleiter für das ganze Leben.
Die Tischplatte wird in Eiche, in Nussbaum und Buche angeboten, natur, schwarz oder gebeizt. Die Masse des Tisches richten sich nach Le Corbusiers Modulor, einem Proportionensystem, das sich an den Körpermassen des Menschen orientiert. Daher gibt es den Tisch in den Längen 183 cm, 226 cm und 296 cm und den Breiten 86 cm und 113 cm (letztere nur für die Version in 296 cm Länge). Die Höhe beträgt 75 cm. Auf der 10-Franken-Banknote sind ein Portrait von Le Corbusier und seine Modulormasse aufgedruckt. Wer also die Masse des ateliertischs nachschauen möchte, kann sie immer auf dem Schweizer „10er-Nötli“ ablesen.
Dieses Produkt gehört zur Kollektion:
Untergestell Metall, Metall, Tischplatte Holzwerkstoff, Holz
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Switzerland
Hans Georg Bellmann wurde 1911 in Turgi in der Schweiz geboren. Er absolvierte eine dreijährige Bauzeichnerlehre in Baden, besuchte Abendtechnikum Zürich und begann 1931 sein Studium am Bauhaus in Dessau/Berlin. Bis 1933 besuchte Bellmann Kurse, u.a. bei Kandinsky, Arndt, Albers und Mies van der Rohe, dem er 1933/34 mit einem Bauhaus Diplom, nach Berlin folgte. Wieder in der Schweiz kam es bis 1938 zur Zusammenarbeit mit der Firma Wohnbedarf AG in Zürich, wo er sich Wohn- und Einrichtungsfragen widmete. 1948 machte sich Bellmann als freier Architekt und Gestalter in Zürich selbständig, und entwickelte eine ganze Reihe von Typenmöbeln; bis 1955 unterrichtete er auch an der Kunstgewerbeschule Zürich. 1951 gestaltete er die Einrichtung der Ausstellung «Kunst und Wohnkultur» für das Kunsthaus Luzern. 1952 entwarf er den mit Max Bill kontrovers diskutierten Einpunkt-Stuhl, dabei ging es um die Verwendung einer hölzernen Sitzschale. 1953/54 berief ihn Max Bill an die Hochschule für Gestaltung nach Ulm, sein Seminarthema war „Räumliches gestalten“. 1964/65 war er Visiting Critic in Harvard. Bellmann starb 1990 in Muri, Schweiz.