Massenproduktion oder individuelle Einzelstücke? Auf den ersten Blick ein widersprüchlicher Gegensatz, scheint jedoch im Möbeldesign unglaublich eng miteinander verflochten zu sein (only in German)

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'Limited Edition' von Sophie Lovell | Design

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Massenproduktion oder individuelle Einzelstücke? Auf den ersten Blick ein widersprüchlicher Gegensatz, scheint jedoch im Möbeldesign unglaublich eng miteinander verflochten zu sein, sei es mit Prototypen, mittels kleiner Abweichungen von den grossen Masse, die zu Unikaten führen, mit gezielter Regulierung über abgezählte Serienstücke bis zu geradezu künstlerisch-freien Objekten, die in vereinfachter Form wieder zur Massenproduktion gelangen könnten.

Pablo Reinoso, Spaghetti Bale, Carpenters Workshop Gallery

'Limited Edition' von Sophie Lovell | Design

Pablo Reinoso, Spaghetti Bale, Carpenters Workshop Gallery

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Sophie Lovell, ehemalige Redakteurin bei „Wallpaper“, versammelt in diesem bunten Bilderbuch Arbeiten von Designern und Architekten wie Marc Newson, Maarten Baas, Zaha Hadid, Hella Jongerius, Hani Rashid, Konstantin Grcic, Fernando und Humberto Campana neben vielen noch unbekannten Namen wie Friedman Benda, Front Design, Sarah van Gameren, Kram Weisshaar, Geoffrey Mann, Eva Marguerre und 31 Industriedesignstudenten der schwedischen Lund University.

Rolf Sachs, Tailor Made Chair, Merinofilz, Auflage 7 Stück

'Limited Edition' von Sophie Lovell | Design

Rolf Sachs, Tailor Made Chair, Merinofilz, Auflage 7 Stück

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Wava Carpenter von der Designmesse Miami/Basel erläutert den Begriff „Limited Edition Design“: „Er bezeichnet jede Art von Designobjekten, die ausserhalb des industriellen Systems entstanden sind. Und er deckt den relativ kleinen Bereich von Arbeiten ab, die experimentelle, für die Massenproduktion noch nicht geeignete Prozesse erkunden, sich wieder mit dem Handwerk beschäftigen oder seltene und ungewöhnliche Materialien verwenden.“

„Weil bei limitierten Editionen kaum Abstriche gemacht werden müssen, kann dabei Überraschendes entstehen, und mit viel Aufwand und Glück auch etwas Schönes. Wenn man ganz besonders viel Glück hat, führt das auch zu neuen Lösungen für ein alltägliches Problem.“ ergänzt Rolf Fehlbaum.

Manche Arbeiten sind skurril, manche wirklich witzig, inspirierend, intelligent, poetisch, anderen wünsche ich die Marktreife für eine größere Stückzahl. Einige Arbeiten sind dagegen noch arg ungelenk oder schlimmstenfalls so krampfhaft originell „designt“, das sie nichts anderes verdient haben als einen Platz in einer staubigen Halde aussortierter Modellstudien.

Fernando und Humberto Campana, TransRock Chair, Estudio Campana

'Limited Edition' von Sophie Lovell | Design

Fernando und Humberto Campana, TransRock Chair, Estudio Campana

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Matthew Hilton:„ Ich glaube, dass wir uns von handgefertigten Dingen automatisch angezogen fühlen. Die Leute sprechen von der Individualität und den kleinen Makeln, die handgearbeitete Objekte zu etwas Besonderem machen. Aber der Unterschied zwischen etwas, das Spuren seines Entstehungsprozesses ausweist, ja durch sie erst schön wird, und etwas, dem diese Spuren fehlen, und das einfach nur schlecht gemacht ist, ist sehr subtil.“


Autor: Sophie Lovell
255 Seiten, 380 Abbildungen
20,5 x 26,5 cm, gebunden
Birkhäuser, Basel Boston Berlin 2009
Preisempfehlung des Verlags: 49,90 EUR
ISBN 978-3-7643-8894-2
Text deutsch

Das Buch ist auch in englischer Sprache erhältlich, ISBN 978-3-7643-8895-9