Das globale Coworking-Phänomen blüht und gedeiht. Architektur und Design konnten ihren Stuhl an den attraktiven Projekttisch schieben.

Architekt Henri Cleinge verwandelte das bemerkenswerte neoklassizistische Interieur der Montreal Royal Bank von 1926 in ein Büro für das Tech-Start-Up Crew Collective und ein Café für Freelancer. Foto: Adrien Williams

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Architekt Henri Cleinge verwandelte das bemerkenswerte neoklassizistische Interieur der Montreal Royal Bank von 1926 in ein Büro für das Tech-Start-Up Crew Collective und ein Café für Freelancer. Foto: Adrien Williams

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Fühlen Sie sich manchmal einsam und bedürftig? Es verlangt Sie nach Nähe? Dann könnte Coworking die Lösung für Ihr Problem sein. Sie benötigen nur Ihren Laptop und Ihren Lieblingsbecher.

Die Idee von Freelancern, digitalen Nomaden und Start-Ups, die sich einen physischen Arbeitsraum teilen, hat sich in den letzten Jahren von einem übercoolen, hipstergeführten Phänomen zum Big Business für solvente Firmen gewandelt, die inspirierende Arbeitsplätze am richtigen Ort anbieten. Vor kurzem noch ein Trend, jetzt schon übliche Praxis.

Die neuesten Statistiken zeigen: Mit fast 8.000 Coworking-Spaces weltweit Anfang 2016 hat die Coworking-Industrie fast $ 1 Milliarde an Kapital zugelegt.

Eine der Schlüsselattraktionen des Coworkings ist natürlich die Vorstellung, dass solche Räume als Plattformen für die gegenseitige Befruchtung von Ideen funktionieren. Im Wesentlichen ist es der Grundsatz des kreativen Knotenpunktes. Je mehr kreative, freidenkende Personen Sie in einem Raum konzentrieren, desto grösser ist der Vorteil in Bezug auf geteiltes Wissen und Netzwerke für alle Beteiligten. Mit anderen Worten: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.

Begleiterscheinung dieser internationalen Expansion der Coworking-Spaces, seiner Grundflächen und Räumlichkeiten, ist ein steigendes Investitionsvolumen in Innenarchitektur und Ausrüstung. Mehrere kürzlich vollendete Projekte – darunter eine ganze Reihe klug umgewandelter Bautypen – bezeugen die wachsende Nachfrage der Nutzer nach Arbeitsumgebungen, die zusätzlich zu flexibel designten Räumen für kollaborative Projekte und ruhigen Orten für individuellen Rückzug mit sensiblem und attraktivem Design auch zum Bleiben animieren.

Das Projekt von Henri Cleinge hatte zwei Herausforderungen zu bewältigen: Die funtionalen Erfordernisse des Kunden und die Frage, wie Design in einem denkmalgeschützten Gebäude funktionieren kann. Fotos: Adrien Williams

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Das Projekt von Henri Cleinge hatte zwei Herausforderungen zu bewältigen: Die funtionalen Erfordernisse des Kunden und die Frage, wie Design in einem denkmalgeschützten Gebäude funktionieren kann. Fotos: Adrien Williams

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Wir alle möchten, dass unser Geld hart für uns arbeitet. Aber was ist die Alternative zur Umwandlung einer geschlossenen Bankfiliale in ein Restaurant? Architekt Henri Cleinge hat das bemerkenswerte neoklassizistische Interieur von Montreals Royal Bank von 1926 in ein Büro für das Tech-Start-Up Crew Collective und ein Café für Freelancer verwandelt, komplett mit Kassettendecke und grossen Bögen. Über 1.115 Quadratmeter verteilt realisierte Cleinge eine Reihe freistehender Konferenzräume und privater Kabinen, die sich mit Leichtigkeit in die vorhandene architektonische Textur des Raums einfügen und in respektvollen aber deutlich zeitgenössischen Dialog mit der Umgebung treten.

Die CBS Columbia Square Studios in Los Angeles wurden für NeueHouse Hollywood von der Rockwell Group modifiziert. Fotos: Emily Andrews

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Die CBS Columbia Square Studios in Los Angeles wurden für NeueHouse Hollywood von der Rockwell Group modifiziert. Fotos: Emily Andrews

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Von Neoklassizismus zu Modernismus. Die von Architekt William Lescaze im International Style erbauten CBS Columbia Square Studios auf dem Sunset Boulevard in Los Angeles wurden für NeueHouse Hollywood, einen auf kreative Westcoast Entrepreneurs zielenden Workspace-Anbieter, einigen Modifikationen unterzogen. Entworfen von der Rockwell Group, die auch schon das NeueHouse in New York gestaltete, ist der kalifornische Privatclub-Coworking-Space über sechs Stockwerke verteilt und verfügt über eine Reihe von Meeting Rooms, die sich um einen hohen Raum mit einer Lounge in der Mitte gruppieren.

Lesser Architectures Umwandlung eines alten Fabrikgebäudes in Brooklyn für COWORKRS wird durch eine grafische, farblich starke Treppe definiert

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Lesser Architectures Umwandlung eines alten Fabrikgebäudes in Brooklyn für COWORKRS wird durch eine grafische, farblich starke Treppe definiert

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Neue Höhen erklimmt auch Leeser Architectures Umwandlung eines alten Fabrikgebäudes in Brooklyn für COWORKRS, die als zentrales Feature den dreistöckigen Workspace durch eine grafische, farblich kühne Treppe definiert. Das nachdrücklich winkelige Element, von den Architekten mit Origami verglichen, dehnt sich über seinen primären Verkehrszweck aus und wird an einem Ende zu einem Gemeinschaftstisch, an einem anderen zu einer Arbeitsfläche im Küchenbereich.

Tom Dixons Projekt für die Londoner Kette Interchange überzeugt mit einem Nebeneinander von Serienprodukten des Designers und massgeschneiderten Tischen und Lampen

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Tom Dixons Projekt für die Londoner Kette Interchange überzeugt mit einem Nebeneinander von Serienprodukten des Designers und massgeschneiderten Tischen und Lampen

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Von New York in die Alte Welt. Nachdem Tom Dixon auf der diesjährigen Orgatec in Köln seine erste Büromöbelkollektion präsentierte ist es nicht verwunderlich, die Entwürfe im neuesten Projekt seines Design Research Studios für die Londoner Interchange Kette zu sehen. Im “Atrium” am Stables Market in Camden finden sich auf vier Stockwerken Tom Dixons Serienprodukte neben massgeschneiderten Tischen und Lampen. Insgesamt 600 Arbeitsplätze in Form privater Büros und geteilter Schreibtische sowie ein Innovation Lab, das die unternehmerischen Ambitionen des Workspaces unterstreicht, wurden errichtet.

Come on let’s work.

© Architonic