Im niederländischen Rotterdam eröffnete die erste Öko-Disco der Welt

Die Besucher eines neuen Clubs im niederländischen Rotterdam können dort nicht nur tanzen und saufen, sondern auch noch etwas für die Umwelt tun. Hier werden aber keine Bio-Rüben verkauft. Die Betreiber probieren im Club Watt ein ganz neues Energiekonzept aus. Es nennt sich «Sustainable Danceclub» - nachhaltige Disco: Strom und Wasser werden nachhaltig gewonnen, also aus regenerativen Energiequellen. Im «Club Watt» soll fortan allabendlich rund ein Drittel des Stroms von den Gästen auf einer 30 Quadratmeter großen Spezialtanzfläche erzeugt werden. Ihre Bewegungsenergie wird über Schwingungen des Tanzbodens mit Hilfe von Mini-Dynamos in Elektrizität umgewandelt.

Foto: dpa

WATT | Aktuelles

Foto: dpa

×

Konsequent umweltfreundlich soll es überall im «Club Watt» zugehen - von der Regenwasser-Toilettenspülung bis zu den Bars mit wiederverwertbaren Hartplastikgläsern mit Getränkehalter zum Umschnallen. Das Motto des Clubs lautet «Wir wollen Deine Energie». Wie viel davon jeweils an den hauseigenen Generator abfließt, lässt sich von Leuchttafeln neben der DJ-Bühne sowie von Dioden in der Tanzfläche ablesen. Je wilder die Party-Gäste tanzen, umso heller leuchten die LED-Lampen im Club.

Durchs Tanzen bewegt sich der Boden, durch den Boden ein Dynamo und schon wird Strom erzeugt. Foto: Marc Nolte

WATT | Aktuelles

Durchs Tanzen bewegt sich der Boden, durch den Boden ein Dynamo und schon wird Strom erzeugt. Foto: Marc Nolte

×

Das Konzept haben der Architekt Henk Döll und die Umweltorganisation Enviu zusammen mit den Technischen Universitäten Eindhoven und Delft entwickelt. Den Erfindern geht es nicht nur ums Energiesparen. Weil die Clubgäste Energie und Wasser für den eigenen Verbrauch selbst produzieren, bekommen sie ein Bewusstsein für Strom.

Nachhaltige Tanzfläche. Foto: Marc Nolte

WATT | Aktuelles

Nachhaltige Tanzfläche. Foto: Marc Nolte

×

Die Initiatoren dieses nach ihren Angaben «ersten nachhaltigen Dance Clubs» - unter ihnen der DJ Ted Langenbach - räumen ein, dass der Anteil menschlicher Energie am gesamten Stromverbrauch des Clubs mit etwa fünf bis zehn Watt pro Person noch recht gering ist. Der Initiator vergleicht die Platten seines Ökotanzbodens mit den allerersten Sonnenkollektoren vor dreissig Jahren. Die beteiligten Ingenieurbüros würden bereits an effektiveren Anlagen arbeiten, mit denen die Eigenenergieerzeugung des Clubs immer weiter steigen soll. Das ist auch nötig, denn Interesse an dem Konzept haben bereits Klub-Betreiber aus Berlin, Toronto, Sao Paulo und Sydney angemeldet. Tanzen wir für die Umwelt!

Foto: Marc Nolte

WATT | Aktuelles

Foto: Marc Nolte

×