Als weltweit größte Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien kommt der Heimtextil in Frankfurt (12. bis 15. Januar 2016) eine besondere Funktion als Trendbarometer und Maßeinheit für Qualitätstextilien mit Design und innovativer Funktionalität zu. Jahr für Jahr erarbeitet ein international besetzter Trendtable die wichtigsten allgemeingültigen Strömungen und liefert Einrichtern, Designern, Produktentwicklern und Kreativteams wertvolle Orientierung sowie zuverlässige Trendaussagen. Veranschaulicht werden diese im „Theme Park“. Nach dem beachtlichen Antrittserfolg im Vorjahr wird der „Theme Park“ zur Heimtextil 2016 fortgesetzt. Das Areal zieht dann erstmals in die Halle 6.0 um, wo es großzügig und alleinstehend in Szene gesetzt wird.

Erste Anlaufstelle für Trendsuchende: Der Heimtextil „Theme Park“. Quelle: Messe Frankfurt

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Erste Anlaufstelle für Trendsuchende: Der Heimtextil „Theme Park“. Quelle: Messe Frankfurt

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Das übergreifende Trendthema der Heimtextil 2016 lautet „Well-Being 4.0“. Es wurde von einem international besetzten Trendtable aus sechs renommierten Trend- und Designbüros erarbeitet. Gemeinsam liefern die Trendexperten eine Prognose für das textile Interior Design der kommenden Saison. Die neuen Designthemen werden geprägt sein von einem ganzheitlichen Ansatz, der den menschlichen Aspekt wieder ins Design zurückholt und den Sinnen mehr Aufmerksamkeit schenkt. „Well-Being 4.0“ beschreibt textile Einrichtungswelten, die zum Wohlfühlen einladen und einen Ort der Ruhe bilden. Alles wird darauf ausgerichtet sein, auf ein besseres Leben und mehr Wohlbefinden hinzusteuern. Dabei spielen Technik und Wissenschaft, die mit textilen Materialien eine Symbiose eingehen, eine entscheidende Rolle. Der Aspekt „4.0“ ist angelehnt an den Begriff „Industrie 4.0“ und steht für smarte, digitale und individuelle Lösungen. Überspitzt gesagt: Es soll möglich werden, positive Gefühle und Sinnesreaktionen per Knopfdruck abzurufen. „Es gilt Wege zu finden, wie Natürliches mit Künstlichem verbunden werden kann“, sagt Lisa Douet vom Trendbüro WGSN, das dieses Jahr federführend für die Umsetzung der Trends ist, und benennt damit eine der zentralen Herausforderungen. „Neben der Wertschätzung für Technik müssen wir sicherstellen, dass auch Naturmaterialien und handgefertigte Produkte ihren Platz im Designregal der Zukunft haben.“

Die Trend-Themen im Überblick:

Protect: Gutes für uns

Diese Trendrichtung sagt eine cleane Ästhetik voraus – ein sauberes, reduzierte Design. Es geht einher mit einem vielseitigen Wellness-Angebot und Maßnahmen zur Entgiftung. Stille, als wertvolles und rar gewordenes Gut, nimmt eine zentrale Bedeutung ein. Damit entsteht ein Gegenpol zu einer Welt, in der wir ständig „connected“ sind und zunehmend das Bedürfnis haben, abzuschalten und etwas Gutes für uns zu tun. Somit führt der Trend den Begriff des Schutzes – „Protect“ – ein und zielt damit nicht nur auf den physischen, sondern vor allem auf den mentalen Aspekt ab.

Trendthema „Protect“. Quelle: WGSN

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Trendthema „Protect“. Quelle: WGSN

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Energise: Digitale Träume

Der Mensch verbindet sich mit Technologie, um sein Wohlbefinden zu steigern. Die Grenzen zwischen on- und offline verwischen. Und der digitale Raum breitet sich in unserer physischen Welt aus. Licht wird dabei zu einem neuen Material, das immaterielle Formen schafft und dynamische Konturen erleuchtet. Die Farbpalette pulsiert zwischen starken und schwachen Kontrasten. Dabei vibrieren kräftige und nahezu fluoreszierende Farben im Vergleich zu dunkleren Electric-Blue-Tönen. Diese hochenergetische Trendströmung belebt die Ästhetik mit intensivem Glanz und Lack, kaleidoskopischen Mustern und witzigen, sportlichen Designs.

„Energise“: eine hochenergetische Trendströmung. Quelle: WGSN

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„Energise“: eine hochenergetische Trendströmung. Quelle: WGSN

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Nourish: Sensorisches Design

Städtische und naturbelassene Landschaften finden zusammen und lassen eine neue, nachhaltige Welt entstehen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Begrünung von Flächen. Dabei zelebriert die Farbpalette die Schönheit grüner Farbtöne sowie dunklen Braun- und Grautönen – im Einklang mit Elementen wie Erde und Stein. Natürliche Materialien werden mit richtungsweisendem Design gepaart. Dem Handwerk kommt hierbei eine besondere Stellung zu, um die Schönheit des Ursprünglichen hervorzuheben.

„Nourish“ – die Schönheit des Ursprünglichen. Quelle: WGSN

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„Nourish“ – die Schönheit des Ursprünglichen. Quelle: WGSN

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Enrich: Erhebung aller Sinne

Opulenz und hochdekorative Elemente, die kulturelle Referenzen mit Vergangenheit und Zukunft zusammenführen, stehen hier im Vordergrund. Ebenso stechen ornamentale Kompositionen und glänzende, edle Materialien ins Auge. Großzügige, satte Farben wie Pflaume und Karminrot blühen auf mit metallischen Akzenten aus Gold, Messing und Bronze. Ein Hauch von Orient wird mit ikonischen Mustern verschmolzen, die den Klassizismus mit Pracht und Vollkommenheit neu erfinden.

Opulenz und ein Hauch von Orient - „Enrich“. Quelle: WGSN

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Opulenz und ein Hauch von Orient - „Enrich“. Quelle: WGSN

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Der „Theme Park“

Neue Location des „Theme Park“ wird zur kommenden Heimtextil 2016 die Halle 6.0. Die Halle bietet großzügige Gestaltungsmöglichkeiten. In dem neuen Areal kann das Trendareal alleinstehend und weitläufig inszeniert werden. Aussteller und Besucher dürfen einer aufwändig gestalteten Schau im Zentrum der Heimtextil entgegenfiebern.

Künftige Einrichtungswelten zeigt der Heimtextil in der Halle 6.0. Quelle: Messe Frankfurt

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Künftige Einrichtungswelten zeigt der Heimtextil in der Halle 6.0. Quelle: Messe Frankfurt

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„Wir haben für den ‚Theme Park‘ nach einer großzügigeren Lösung gesucht und diese in der benachbarten Halle 6.0 gefunden“, sagt Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt. Wichtig bei der Entscheidung pro Halle 6.0 war den Verantwortlichen weiterhin eine zentrale Lage für die neue „Theme Park“-Location – einer der Erfolgsfaktoren der vergangenen, stark frequentierten Schau. Denn der „Theme Park“, als Publikumsmagnet und renommiertes Event-Highlight, hat Strahlkraft über die komplette Messe und soll als erste Anlaufstelle für designaffine Aussteller und Besucher schnell erreichbar sein.

Sowohl der „Theme Park“ auf der Messe als auch das neue Trendbuch führen eine Vielzahl von Vorreiterprojekten vor Augen. Zudem werden die Trendaussagen auf der neu gestalteten Webseite vertieft.

Das Trendbuch

Das neue Trendbuch erscheint als dreiteilige Edition: einem Buch, das anhand von Materialien, Designs und Farben vier Trendthemen beschreibt, einer Colour Palette, die das Spektrum der neuen Trendfarben vorstellt und als Arbeits-Tool verwendet werden kann, und einem Editorial, bei dem der übergreifende Trend „Well-Being 4.0“ verdeutlicht wird. Hier wird unter anderem über sensorische Botanik gesprochen, es werden wertvolle Mineralien und therapeutische Textilien beleuchtet und die Farben des Wohlbefindens definiert.

Die Trendaussagen werden unter anderem im Trendbuch veranschaulicht. Quelle: Messe Frankfurt

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Die Trendaussagen werden unter anderem im Trendbuch veranschaulicht. Quelle: Messe Frankfurt

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Der Trendtable

Zu dem internationalen Trendtable, der die Trendthemen 2016/2017 erarbeitet hat, zählen Dan Project aus Japan, Exalis/Carlin International aus Frankreich, Felix Diener Studio aus Deutschland, FranklinTill Studio aus Großbritannien, das stijlinstituut amsterdam aus den Niederlanden sowie die WGSN Group aus den USA. Die Trendexperten von WGSN haben die Ausarbeitung des Trendbuchs und die Gestaltung des „Theme Parks“ übernommen. Auch die begleitende Webseite www.heimtextil-theme-park.com wird von WGSN betreut.

Sechs internationale Designbüros erarbeiten die Heimtextil Trends 2016/17. Quelle: Messe Frankfurt Exhibition GmbH/Pietro Sutera

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Sechs internationale Designbüros erarbeiten die Heimtextil Trends 2016/17. Quelle: Messe Frankfurt Exhibition GmbH/Pietro Sutera

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