Das umstrittene Tsunami Museum in Aceh sollte eine angenehme Stätte der Besinnung repräsentieren, aber anlässlich der Eröffnung in der letzten Woche überschattete eine Kontroverse über 700 Familien, die immer noch untergebracht werden müssen, dieses Ereignis.

Das umstrittene Tsunami Museum in Aceh sollte eine angenehme Stätte der Besinnung repräsentieren, aber anlässlich der Eröffnung in der letzten Woche überschattete eine Kontroverse über 700 Familien, die immer noch untergebracht werden müssen, dieses Ereignis. Anschuldigungen über falsch gesetzte Prioritäten über die Köpfe der Einheimischen hinweg, die nach dem Tsunami in 2004 heimatlos geworden sind, wurden dadurch ausgelöst, dass man Millionen von Dollar lieber in den Bau eines Gebäudes als in Wohnraum investiert hat. Aber jetzt, wo das Tsunami Museum in Aceh fertig gestellt ist, wird die Möglichkeit gegeben, mit der Situation abzuschliessen und nach vorne zu blicken.

Das 2500 qm grosse, vierstöckige Gebäude, entworfen von Ridwan Kamil, einem ortsansässigen Architekten, steht als bleibende Ehrung der bei einer der zerstörerischsten Naturkatastrophen der jüngsten Geschichte umgekommenen
230.000 Menschen, von denen zwei Drittel in der Aceh Provinz gelebt haben. Weil viele Menschen immer noch dringend angemessene Behausungen nötig haben, hat der Architekt dafür Sorge getragen, dass das Gebäude sowohl der Opfer, deren Namen auf die Wand einer der Innenkammern des Museums geschrieben wurden, als auch der Überlebenden aus der örtlichen Umgebung gedenkt.

Das Museum dient nicht nur als Mahnmal für die Menschen, die umgekommen sind, sondern bietet darüber hinaus auch eine Zufluchtsstätte für den Fall, dass sich solch ein Ereignis in Zukunft wiederholen wird, einen sogenannten „Fluchthügel“ für Besucher, auf den sie im Falle eines weiteren Tsunamis hinflüchten können. Die Wände des Museums sind mit Bildern von Menschen verziert, die den Saman oder „Thousand Hands“-Tanz tanzen, eine symbolische Geste, gewidmet der Stärke, Disziplin und dem religiösen Glauben der Menschen aus Aceh.

Inspiriert wurde das Designkonzept teilweise vom traditionellen Aceh “Haus auf Pfählen”, einer örtlichen Bauweise, um sich gegen Überflutung zu schützen. Das Erdgeschoss ist ein offener Raum, wo sich das öffentliche Leben abspielt und der gleichzeitig die Möglichkeit bietet, Hochwasser durchzulassen, wodurch die Gefahr einer Beschädigung der Baustruktur minimiert wird. Neben diesen praktischen Vorteilen ist dieses Haus ein architektonischer Ausdruck für die Weisheit der Einheimischen und darüber hinaus eine weitere Anerkennung für die Gemeindemitglieder von Aceh.

Ausstellungen im Museum beinhalten eine Simulation des Bebens im Indischen Ozean, das die 30-Fuss hohen Wellen ausgelöst hat sowie Fotos von Opfern und Ausstellungsstücke, die die persönlichen Erlebnisse einiger Überlebender der Katastrophe widerspiegeln.