Dass Architekten neben ihren Bauwerken Accessoires für den Alltag entwerfen hat seit der frühen Moderne Tradition. Sie changieren zwischen Grossem und Kleinen, Bauen und Einrichten. Accessoires aus der Feder bekannter Architekten sind nun wieder auf der Ambiente, der Leitmesse für Produkte rund um Tisch, Küche und Haushalt, vom 12. bis 16. Februar zu bestaunen.

Peter Zumthor entwarf für Alessi diese Accessoire-Serie für den Tisch: Die Behälter für Salz, Pfeffer, Essig und Öl sind aus Kristallglas gefertigt und liegen dank ihrer organischen Form gut in der Hand; Foto: Alessi

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Peter Zumthor entwarf für Alessi diese Accessoire-Serie für den Tisch: Die Behälter für Salz, Pfeffer, Essig und Öl sind aus Kristallglas gefertigt und liegen dank ihrer organischen Form gut in der Hand; Foto: Alessi

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Was macht Peter Zumthor, wenn er nicht gerade grandiose Häuser baut? Er erholt sich in seinem selbst entworfenen Holzhaus in den Graubündner Bergen, er liest und denkt in seinem Atelier – oder er entwirft eine Serie elegant geformter Tisch-Accessoires. Sechs edle Stücke aus Kristallglas mit versilberten Details schuf der Schweizer Star-Architekt jüngst für Alessi. Die Dosierbehälter für Zucker, Salz und Pfeffer sowie Essig und Öl erinnern mit ihrer unregelmässigen, organischen Form teils an rundgeschliffene Steine, teils an spitze Kristalle. Sie liegen wunderbar in der Hand, schmücken jeden Tisch – und gelten schon jetzt als neue Designklassiker.

Alvar Aaltos Vase, deren Umriss an einen See erinnert, ist eines der bekanntesten Beispiele dafür, dass auch Architekten Wohnaccessoires entwerfen können; Foto: Iittala

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Alvar Aaltos Vase, deren Umriss an einen See erinnert, ist eines der bekanntesten Beispiele dafür, dass auch Architekten Wohnaccessoires entwerfen können; Foto: Iittala

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Dabei ist Zumthor bei weitem nicht der einzige Baumeister, der hin und wieder vom Grossen zum Kleinen, vom Bauen zum Einrichten wechselt. Dass Architekten neben ihren Bauwerken auch Möbel und sogar kleine Accessoires für den Alltag entwerfen, hat schon seit der frühen Moderne Tradition: Le Corbusier und Mies van der Rohe schufen Sitzmöbel, die noch heute als begehrte Klassiker gehandelt werden. Josef Hoffmann entwarf feines Besteck aus Silber. Und dem finnischen Architekten Alvar Aalto gelang mit seiner lebendig geschwungenen Vase aus Glas, deren Form an den Umriss eines Sees erinnert, ein Design-Glanzstück, das bis heute nachwirkt.

Denn die Vase, die nach wie vor von Iittala gefertigt wird, ist ein Alltagsklassiker im besten Sinne. Sie ist charakterstark geformt, passt zu beinahe jeder Einrichtung, ist kompakt und erschwinglich – ein Klassiker für jedermann. Denn genau das ist es, was Accessoires legendärer Architekten so begehrenswert macht: Sie machen es ganz einfach, authentische Entwürfe grosser Gestalter ins eigene Zuhause zu holen.

Für den Porzellanhersteller Richard Ginori entwarf Paola Navone die Geschirr-Serie „Venezia Blueprint“. Hauptmerkmal ist der leuchtende Blauton, der für die italienische Architektin und Designerin charakteristisch ist; Foto: Richard Ginori

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Für den Porzellanhersteller Richard Ginori entwarf Paola Navone die Geschirr-Serie „Venezia Blueprint“. Hauptmerkmal ist der leuchtende Blauton, der für die italienische Architektin und Designerin charakteristisch ist; Foto: Richard Ginori

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Und so verwundert es nicht, dass bei den grossen Interieur-Messen wie der Ambiente auch gegenwärtig immer wieder Accessoires aus der Feder bekannter Architekten vorgestellt werden. „Für das kommende Jahr erwarten wir eine ganze Reihe spektakulärer und funktionaler Neuheiten“, versichert Nicolette Naumann, Vice President Ambiente & Tendence. Das lässt aufhorchen, denn schon was 2015 zu sehen war, weckte das Interesse von Design- und Architekturfreunden gleichermassen. So präsentierte die Italienerin Paola Navone, eine studierte Architektin, ihre Geschirrserie „Venezia Blueprint“, die sie für den traditionsreichen Porzellanhersteller Richard Ginori entwarf. Die Teller und Schalen zeigen alle das starke, leuchtende Blau, das für die Entwürfe Navones charakteristisch ist.

„Fire Bucket“ ist ebenfalls ein Entwurf von Norm Architects für Menu. Er zeigt, dass auch Outdoor-Accessoires so schlicht und formschön gestaltet sein können, dass sie zeitgenössische Wohnarchitektur perfekt ergänzen; Foto: Menu

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„Fire Bucket“ ist ebenfalls ein Entwurf von Norm Architects für Menu. Er zeigt, dass auch Outdoor-Accessoires so schlicht und formschön gestaltet sein können, dass sie zeitgenössische Wohnarchitektur perfekt ergänzen; Foto: Menu

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Der dänische Hersteller Menu, bekannt für seine hochwertigen, zeitlos gestalteten Alltagsaccessoires, zeigte unter anderem eine Feuerschale sowie eine Kollektion von Tischen und Stühlen des skandinavischen Architektur- und Designstudios Norm Architects – geometrisch gestaltet, architektonisch durchgeformt, in Material und Oberfläche von edler Einfachheit. Dass es auch opulenter geht, beweist Zaha Hadid mit einer handgeschmiedeten Vase für die Wiener Silber Manufactur. Drei Monate dauert es, bis das Ausgangsmaterial – eine Legierung mit 94% Silberanteil – in seine dynamische, fliessende Form gebracht wird. Am Ende steht eine Vase, die unverkennbar die Handschrift der Star-Architektin zeigt.

Drei Monate dauert es, bis Zaha Hadids Vasen-Duo "Loa" und "Vesu" die Werkstätten in Wien verlässt. Das edle Accessoire wird von Hand gefertigt und zeigt die typisch expressive Formensprache der Star-Architektin; Foto: Wiener Silber Manufactur

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Drei Monate dauert es, bis Zaha Hadids Vasen-Duo "Loa" und "Vesu" die Werkstätten in Wien verlässt. Das edle Accessoire wird von Hand gefertigt und zeigt die typisch expressive Formensprache der Star-Architektin; Foto: Wiener Silber Manufactur

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Dass Accessoires auf höchstem gestalterischen Niveau auf der Ambiente zu finden sind, kommt nicht von ungefähr. Mit fast 5.000 Ausstellern aus über 90 Ländern hat sich die Ambiente längst als internationale Leitmesse für Produkte und Design-Accessoires rund um Tisch, Küche und Haushalt etabliert. Wer sich als Fachbesucher über Trends und Neuheiten informieren will, kommt an der Messe daher ebenso wenig vorbei wie die Aussteller, die Kontakte zu Kunden und Wiederverkäufern knüpfen und ihre Innovationen vorstellen.

Aus der Feder des dänischen Architektur- und Designstudios Norm Architects stammt die Möbelreihe Snaregade für Menu. Sie umfasst drei matt-schwarze Tische in streng geometrischer Form; Foto: Menu

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Aus der Feder des dänischen Architektur- und Designstudios Norm Architects stammt die Möbelreihe Snaregade für Menu. Sie umfasst drei matt-schwarze Tische in streng geometrischer Form; Foto: Menu

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Eine Reihe von Fachveranstaltungen, Themenschwerpunkten, Preisverleihungen und Nachwuchsprogrammen vertiefen die Themen, die die Branche gerade beschäftigen, und dienen zur Inspiration und Orientierung. „Als bedeutendste Konsumgütermesse weltweit ist die Ambiente die ideale Plattform für die Vorstellung neuer Produkte. Denn hier erreichen die Unternehmen Einkäufer aus aller Welt“, so Naumann. Ob auch im kommenden Jahr wieder formschöne, eigenwillige Accessoires aus Architektenhand dabei sind, wird sich vom 12. bis 16. Februar 2016 in Frankfurt zeigen.

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