Beleuchtungskonzepte stehen vor einer besonders schweren Aufgabe, wenn sie für unterirdische Räume entwickelt werden. Wenn dann der Raum auch noch ein Museum ist, in dem die Beleuchtung der Exponate eine Schlüsselfunktion übernimmt – und Licht alleine die Exponate schon schaden kann – dann steht man vor einer echten Herausforderung. Zumtobel, ein führender Leuchtenhersteller, hat eine eigene Lösung entwickelt.

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Es gibt Momente, in denen wir uns der Architektur ganz besonders bewusst werden und die Art und Weise registrieren, wie sie unsere Reaktion auf die Welt lenkt. Begegnungen mit Gebäuden, die bewusst versuchen, ein Gefühl des Spektakulären oder des Sakralen zu erzeugen, sind Beispiele für solche Momente. Ein Gebäudetyp, der diese Funktion in emphatischer Weise erleben lässt, ist das Museum, eine Kultur-Kathedrale, die dazu dient, uns durch die Präsentation von materiellen Kunstprodukten, durchdrungen von symbolischer Bedeutung, zu uns selbst zurückzuführen.

Eine Kooperation zwischen Zumtobel, den Licht-Designern LichtKunstLicht und den Architekten schneider+schumacher führten zu einer sehr kreativen Lichtlösung für die unterirdische Erweiterung des Frankfurter Städel-Museums

Going Underground: Zumtobel bringt Licht in den neuen unterirdischen Erweiterungsbau des Städel Museums | Aktuelles

Eine Kooperation zwischen Zumtobel, den Licht-Designern LichtKunstLicht und den Architekten schneider+schumacher führten zu einer sehr kreativen Lichtlösung für die unterirdische Erweiterung des Frankfurter Städel-Museums

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Nicht nur die gebaute Form gestaltet den Raum, auch Licht hilft unsere räumlichen Eindrücke zu prägen, indem es Tiefe und Kontrast erzeugt. Im Umfeld eines Museums gewinnt dies zusätzlich an Bedeutung. Die Art, wie wir hier Objekte wahrnehmen – sie erfassen, analysieren und emotional verarbeiten – ist in hohem Masse vom Beleuchtungskonzept beeinflusst.

Licht spielt die Hauptrolle in dem kürzlich umgesetzten Projekt des internationalen Leuchtenherstellers Zumtobel für das Städel Museum in Frankfurt am Main, für das die Architekten schneider+schumacher eine beeindruckende unterirdische Erweiterung der international renommierten Institution entwickelt haben. Eine 8,2 Meter hohe Halle wurde unter dem Garten des Bestandsgebäudes geschaffen und bietet 3.000 Quadratmeter zusätzliche Ausstellungsfläche. Aber wie beleuchtet man eine unterirdische Fläche, wo die Wirkung der Beleuchtung so elementar wichtig ist und dies nicht nur aus der Sicht eines Besuchers, sondern auch im Hinblick auf die Wechselwirkung der Kunstwerke.

Oberlichter durchbrechen die leicht gewölbte Decke der unterirdischen Galerie-Räume. Jede verglaste Öffnung beherbergt einen Ring von modernsten LEDs, die eine gleichmäßige Ausleuchtung gewährleisten, wenn das Tageslicht schwindet

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Oberlichter durchbrechen die leicht gewölbte Decke der unterirdischen Galerie-Räume. Jede verglaste Öffnung beherbergt einen Ring von modernsten LEDs, die eine gleichmäßige Ausleuchtung gewährleisten, wenn das Tageslicht schwindet

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Von Anfang an war das Projekt geprägt von der Kooperation zwischen Zumtobel, den Architekten und dem Lichtdesigner LichtKunstLicht, um eine von Kreativität gesteuerte Lichtlösung zu liefern. Obwohl sich die neuen Räume der Galerie unter der Erde befinden, beschlossen die Architekten, den ganzen Raum zum Tageslicht zu öffnen, indem die leicht gewölbte Decke mit fast 200 kreisförmigen Oberlichtern durchbrochen wurde.

Ähnlich wie die Glaspyramiden von IM Pei im Louvre in Paris, die unter anderem neben architektonischen Eingriffen in die Museumslandschaft des Innenhofs als Lichtquellen dient, bilden die verglasten Unterbrechungen der Decke des Städel Museums oberirdisch betrachtet einen faszinierenden visuellen Bereich, eine neue, stark gestaltete Gartentopographie.

Die Oberlichter variieren von 1,5 bis 2,5 Meter Durchmesser und machen das, wozu Oberlichter geschaffen sind. Sie ermöglichen, dass natürliches Tageslicht in die unterirdische Halle dringt. Aber sie besitzen auch einen zusätzlichen Nutzen als Anker für Ringe von sorgfältig installierten, maßgeschneiderten LED-Elementen, die speziell in Zusammenarbeit mit den Lichtplanern und Architekten für das Projekt von Zumtobel produziert wurden. Bei bedecktem Himmel während des Tages oder am Abend sorgen LEDs, die aus warmweißen (2700K) und kaltweißen (5000K) Elementen bestehen, dafür, dass die Lichtwerte – dank der professionellen Zumtobel-Luxmate Beleuchtungssteuerung – einheitlich bleiben, so dass die Galerie perfekt für die Präsentation von Kunst und anderen hier beherbergten Artefakten ihre Funktion erfüllt.

Oberirdisch bilden die Oberlichter eine markante, stark gestaltete Gartenlandschaft, durch die Besucher gehen können

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Oberirdisch bilden die Oberlichter eine markante, stark gestaltete Gartenlandschaft, durch die Besucher gehen können

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„Durch die Kombination von intelligenter Steuerung und modernster LED Technik", erläutert Reinhardt Wurzer, Leiter der internationalen Projekte bei Zumtobel, „konnten wir ein absolut einzigartiges und flexibles Beleuchtungskonzept entwickeln, das es ermöglicht, jederzeit das beste Licht für unbegrenzten Kunstgenuss zu bieten.“ Es gibt eine unbegrenzte Variabilität, da für jedes Oberlicht je nach Bedarf die Beleuchtungsstärke individuell festgelegt werden kann. Darüber hinaus können die maßgefertigten Arcos LED-Strahler in den Steckdosen der Oberlichter angeschlossen werden, um einzelne Objekte oder bestimmte Wandflächen hervorzuheben.

Aber es gibt noch einen weiteren Nutzen der vom Hersteller maßgeschneiderten Lichtlösung für das Frankfurt-Projekt. Während Licht in einer Museumsumgebung die Sichtbarkeit der Exponate und die Interaktion der Besucher mit den in einer Galerie gezeigten Werke fördert, kann es das Beleuchtete gleichzeitig aktiv beschädigen. Bestimmte Materialien wie Papier können sehr empfindlich auf Licht reagieren – eine Problemstellung, mit der sich Zumtobel besonders auseinandersetzt. Das Unternehmen widmet sich diesem Thema so intensiv, dass es Forschung initiiert und Ergebnisse über die Auswirkungen der Beleuchtung auf Kunstwerke veröffentlicht hat.

Konservierung ist einer der entscheidenden Faktoren für Zumtobel bei der Lieferung von erfolgreichen Lichtlösungen für ein Museum. Das Unternehmen engagiert sich bei der Erforschung der Auswirkungen von verschiedenen Lichtquellen auf Kunstwerke.

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Konservierung ist einer der entscheidenden Faktoren für Zumtobel bei der Lieferung von erfolgreichen Lichtlösungen für ein Museum. Das Unternehmen engagiert sich bei der Erforschung der Auswirkungen von verschiedenen Lichtquellen auf Kunstwerke.

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Zumtobel kooperiert mit dem Fachgebiet Lichttechnik der Technischen Universität Darmstadt und hat als seine jüngste Fallstudie Pablo Picassos 'Harlequin'- Zeichnung von 1916 gewählt (Medium: Bleistift auf Papier). Untersucht wurde, wie die Qualität der verschiedenen Lichtquellen das Kunstwerk innerhalb von vordefinierten Parametern beeinflusst. Zwei Strahler wurden verglichen, einer mit herkömmlichen Halogen-Lampen, einer mit LED. Beide wurden für eine bestimmte Zeit auf die Zeichnung gerichtet. Die Beurteilungskriterien reichten von der Lichtfarbe und der Beleuchtungsstärke bis hin zu ihrer Homogenität und möglichen Schäden.

Die Einzelheiten dieses Forschungsberichts können über den Link am Anfang dieses Artikels gelesen werden. Aber die wichtigsten Ergebnisse sind – kurz gesagt – eindeutig: Die Verwendung von modernster LED-Technologie verringert die UV- und der IR-Strahlung, die Farbtemperatur wird beim Dämpfen des Lichts beibehalten, die Energieeffizienz wird erhöht, das Risiko von Schäden an Kunstwerken wird reduziert.

Zumtobels Projekt für das Städel Museum bietet einen Doppel-Effekt: Es liefert einerseits eine anspruchsvolle und individuelle Beleuchtung für die unterirdische Galerie, bleibt aber andererseits auch kommunikationsorientiert. Wenn es um professionelle Beleuchtung im Rahmen der Museumsarchitektur geht, fungiert dieses Projekt als Musterbeispiel. Sozusagen als Leuchtturm. (Natürlich als Wortspiel gedacht.)

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